


Kaum zu fassen, dass das Jahr schon in seiner Hälfte angekommen ist.
Die Zeit rast.
Eine Freundin sagt: „Es ist schlimmer als vor Weihnachten…“ Das große Mental Load Rad dreht sich wie verrückt. Feste, Feiern, Abschiede, Geschenke für Erzieher und Lehrer. Dinge, die zu Ende gebracht werden müssen. Planungen für den Sommer.
Es wimmelt in Kopf und Herz. Und oft verliere ich mich in den Herausforderungen des Alltags, dessen Takt so unglaublich schnell ist.
Gestern Abend saß ich gefühlt zum ersten Mal in diesem Jahr in der Dämmerung allein im Garten. Atmete die Abendluft ein und hörte den Geräuschen der anbrechenden Nacht zu und dachte dabei:
Jetzt sind die lauen Abende, die wir im Winter so sehr vermissen.
Jetzt können wir barfuß den Sommer genießen und denken im Winter eingepackt in dicke Kleider an diese Leichtigkeit.
Jetzt riechen wir den Geruch des Blühenden Lavendels und der in voller Blüte stehenden Rosen.
Jetzt ist diese wunderbare Sommerzeit.
Die Hetze des Lebens lässt sie mich fast verpassen.
Ich liebe die Geschichte der kleinen Maus Frederik, der im Sommer während alle wild arbeiten und Vorräte für den Herbst sammeln, sein Gesicht in die Sonne hält und einfach ist.
Seine Freunde werden wütend auf ihn, denn er tut scheinbar nichts.
Als sie ihn darauf ansprechen sagt er: „Ich sammle Farben für den Winter“.
Und in einer kargen, düsteren Zeit ist er es, der von der wärmenden Sonne erzählt, von Früchten und Farben, von Gerüchen und leichten Zeiten. Er scharrt alle um sich und wird damit ein wärmender Ort, an dem andere auftanken können.
Vielleicht kennst du den Satz aus den Psalmen: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir GUTES getan hat.“
Er erinnert mich daran, Ermutigungen zu sammeln. Nicht zu vergessen. Sich in Erinnerung zu rufen, was ich Gutes erleben darf.

Ja, unser Herz und unsere Seele brauchen manchmal eine Erinnerung.
Ach, ich wäre gerne mehr eine Sammlerin.
Eine, die mit offenem Herz und Blick GUTES SUCHT und SAMMELT.
Um es dann mit anderen zu teilen.
Ach, ich wünschte ich könnte mich mehr ausklinken, aus all den Verantwortlichkeiten, die das Leben so übervoll machen. Um dann zu sein.
Astrid Lindgren sagt: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.“
Das habe ich als Erwachsene wirklich fast verlernt. Wenn auch doch die Sehnsucht danach geblieben ist.
Ich staune über meine Kinder, die sich beobachtend die Welt erschließen.
Kommt die Müllabfuhr vorbei, stehen sie wie festgenagelt und saugen alles in sich auf.
Wann immer sie können, beobachten sie. Schauen zu – lernen diese Welt kennen…
So sammeln sie Eindrücke, Farben, Gerüche und Erlebnisse.
Ja, dieses Leben ist voll.
Und ja, die Aufgabenlisten sind lang.
Und gleichzeitig bekommen wir diesen Sommer geschenkt.
Eine Zeit mit warmen Temperaturen, längeren Tagen, einer Natur, die in voller Blüte steht.
Wir dürfen draußen Leben und Essen. Eis genießen und die Füße ins kalte Wasser stellen.
Wir dürfen ernten. Beeren und Tomaten, Salat und Kirschen.
Wir dürfen sehen, wie alles wächst und zur Blüte kommt.
Ich liebe es so sehr kleine Blumensträuße aus dem was im Garten wächst zu schneiden, Kränze aus Frauenmantel und Lavendel zu binden. Himbeeren zu naschen und den Kirschbaum zu plündern.



Ich liebe die Abende draußen, an denen wir eine Kerze anzünden und beobachten, wie die Nacht hereinbricht.
Ich will sie genießen, die Gespräche am Gartenzaun, die Leichtigkeit der Kinder, die barfuß durch den Garten jubeln.
Will den Dankbarkeitsmuskel trainieren, der mir manchmal völlig aus dem Blick gerät.
So viel Gutes und Schönes direkt vor meinen Augen.
So wundervoll, der Wechsel der Jahreszeiten.
So reich, dürfen wir leben.
* Was willst du in diesem Sommer sammeln?
* Was lässt dich Leichtigkeit empfinden?
* Was macht deinen Alltag schwer und herausfordernd`



Danke Gott, für den Sommer.
Danke, für den Wechseln der Jahreszeiten.
Danke, dass du uns mit so viel Gutem beschenkst.
Danke, für die Farben und Gerüche.
Für den blühenden Sommer.
Hilf uns dabei, das Hier und Jetzt zu feiern und zu lieben.
Lehre uns den dankbaren Blick auf die Dinge.
Hilf uns einen guten Rhythmus zu finden, zwischen Arbeiten und Ruhen.
Zwischen aktiv sein und Pause machen.
Schenk uns Zeit einfach zu sein.
Wir bringen dir die Schwere, die auch im Sommer da ist.
Die Dinge, die belasten.
Die Sorgen und Nöte des Alltags.
Danke, dass du der Ort bist, an dem all das Platz findet.
Danke, dass wir dir geben dürfen, was zu schwer für uns ist.
Danke, dass du uns beschenkst mit leuchtenden Erdbeeren und blühenden Rosen.
Mit Sommerleichtigkeit und kühlem Wasser.
Mit Begegnungen, die unseren Krafttank wieder auffüllen.
Du bist in unserem Sommer.
Danke.
Amen

BÜCHER
Ich hänge euch ein paar Bücher an, die hier im Sommer gerade gern gelesen werden.
Vor einer Weile habe ich euch die Strandspürnasen vorgestellt. Wie froh bin ich, dass es eine Reihe ist und unsere Große weiterlesen kann. Große Empfehlung. Lustig, Spannend und richtig schön zu lesen. Vielleicht auch ein Geschenk zum Ferienstart.


Ein Buch, dass ich jetzt schon mehrfach verschenkt habe, ist das schöne Buch von Anne Gorges „Bin im Garten Jesus treffen“. Geschichten vom Wachsen und vom Staunen. Jetzt habe ich es mir selbst geschenkt und freue mich darauf es zu lesen. Anne Gorges ist eine Gartenliebende. Eine, die in den kleinen Dingen des Alltags Gott entdeckt. Das verbindet uns. Das Buch begleitet durch die vier Jahreszeiten und enthält kleine Garten-Tipps. Egal ob man sich lieber im Liegestuhl oder im Beet aufhält: Dieses Buch ist für Naturliebhaberinnen und Gartenfreunde – und alle, die es werden wollen.

Ich darf hier ihren schönen Sommersegen teilen, den ihr auch im Buch findet:
Gott segne deinen Sommer.
Wenn das Leben leicht und voller verschwenderischer Großzügigkeit ist.
Er lasse dein Herz all die Wunder einsammeln und genießen.
Er segne deine Lagerfeuergeschichten, dass der Blick in den Himmel dir von Gottes Größe erzählt,
dass dein Herz all die Farben und die Leichtigkeit aufsaugt wie ein trockener Boden
und das all die Schönheit, die du sehen und schmecken kannst, dein Herz ganz erfüllt und du aus dem Staunen nicht mehr herauskommst.
Mit dem Juli – Blog verabschiede ich mich hier in eine längere Sommerpause.
Ich wünsche euch Segen für den Sommer, Gottes Nähe, schöne Erlebnisse und Auftanken des Herzens.
Mit diesem Segen wünsche ich euch einen wunderschönen Sommer.
Ich freue mich, wenn ihr diesen Blog teilt – andere darauf aufmerksam macht, dass es ihn gibt. Ich freue mich über kleine Rückmeldungen und Kommentare.
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Herzliche Grüße
Dorothea Bronsema